Albert Pescheck, Geschäftsführer AZOWO GmbH , im Gespräch.
Lieber Herr Pescheck, wie schätzen Sie die Mobilitätswende und den aktuellen Stand der betrieblichen Mobilität in Unternehmen ein?
Wir stehen am Anfang der Mobilitätswende, inklusive der digitalen Transformation der betrieblichen Mobilität. Es gibt bereits Vorreiter, aber grundsätzlich befinden wir uns noch am Anfang der Reise, da die #Mobilitätswende einen Kulturwandel erfordert. Vor allem geht es darum, neue Lösungen für die Mitarbeiter intern zu implementieren. Einige Vorreiter der Branche haben bereits Prozesse mobilisiert und digitalisiert. Unsere Hauptaufgabe ist es hier, diese Unternehmen zu unterstützen und zu beraten, um den Weg vom alten #Fuhrparkmanagement mit klassischer Zuweisung hin zu einer modernen Form der Mobilität zu ebnen. Die Resonanz ist sehr positiv: Die Unternehmen in #Deutschland haben den Mehrwert und die Bedeutung der Mobilitätswende für Mitarbeiter und Gesellschaft erkannt und gehen mit gutem Beispiel voran.
Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen heute bei der Transformation der Mobilität?
Die Herausforderungen variieren individuell zwischen den Unternehmen. Überthemen wie Nachhaltigkeit, #CO2-Bilanz, Urbanisierung und Veränderungen des Arbeitsumfelds durch
z.B. Homeoffice beeinflussen die Transformation. Die erste Herausforderung besteht darin, den
aktuellen Status quo zu erfassen: Welche Mobilitätsformen nutzen die Unternehmen bereits? Sind
sie elektrifiziert? Daraus ergeben sich die Herausforderungen für das System. Im zweiten Schritt
geht es um Nachhaltigkeit und die eigenen Ziele. Egal um welche Herausforderung es sich
handelt, es ist wichtig, dass die Mitarbeiter diese akzeptieren, den Mehrwert erkennen und sich
an der Veränderung beteiligen. Arbeitgeber sollten angemessene Anreize setzen, um die
Mitarbeiter zu motivieren und gleichzeitig die Angst vor den Herausforderungen zu nehmen.
Welche Erfahrungen haben sie mit der Implementierung von Mobilitätslösungen in
Unternehmen gemacht?
Aktuell findet eine umfangreiche Sensibilisierung für das Thema statt aber es zeigt sich immer
noch eine gewisse Zurückhaltung vor Veränderungen. Der Grund dahinter ist klar: Die Umsetzung
verschiedener #Mobilitätslösungen beeinflusst Prozesse und Strukturen zum einen mit positivem Effekt auf die Effizienz und zum Anderen mit einem einmaligen Umstrukturierungsaufwand.
Unternehmen, die den digitalen Wandel in anderen Bereichen bereits durchlaufen haben, können solche Lösungen schneller umsetzen und stoßen auf geringere Hürden. Es ist wichtig, dass alle Bereiche den Kulturwandel unterstützen. Nur so kann er erfolgreich sein und zu positiven Ergebnissen führen. Kunden und Anwender berichten oft von eingesparten Ressourcen, verkürzten Abläufen und vereinfachten Prozessen, was einen AHA-Effekt hervorruft.
Welche Rolle spielt dabei die Mitarbeitereinbindung?
Die Einbeziehung der Mitarbeiter ist sehr wichtig und bei allen Innovationen die entscheidende
Komponente. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter frühzeitig einbinden, haben eine hohe Erfolgsquote bei der Umsetzung z.B. neuer Prozesse. Der Prozess muss als interne Dienstleistung betrachtet werden. Dabei ist der Mitarbeiter der Kunde und der Arbeitgeber der Erbringer der Dienstleistung. Beispielsweise könnte es ein Service-Center geben, das jederzeit offene Fragen klärt. So können Probleme auf kurzem Wege gelöst werden. Ansprechpartner mit direkter Kommunikation zu erreichen, um auftretende Probleme zu lösen, gibt Sicherheit und hilft den Mitarbeitern, sich in der Umsetzung zu entwickeln. Dabei muss der Mehrwert für den Mitarbeiter
jederzeit erkennbar sein, was zu einer erhöhten Motivation führt.
Welche Chancen bieten sich Unternehmen bei der Implementierung von innovativen Mobilitätslösungen?
Dies ist sehr abhängig von der Industrieform und Unternehmensgröße. Grundsätzlich liegen
die Chancen in der Kosteneinsparung, in der Nachhaltigkeit und in der Zeitersparnis durch
Prozessanpassungen. Darüber hinaus ergeben sich Chancen für neue Geschäftsmodelle, wie z.B.
Vermietung von ungenutzten Flotten oder die Kombination mit anderen Standorten. Daraus
können Chancen entstehen wie die Mobilität zwischen einzelnen Standorten. Das Chancenpotential ist unendlich und es wächst, desto mehr die Kunden das System nutzen.
Wie wird die betriebliche Mobilität in Zukunft aussehen und welche Trends oder Entwicklungen sehen Sie in diesem Bereich?
Berufliche Mobilität wird immer wichtiger für Arbeitnehmer und die Grenzen zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Mobilität verschwimmen, ähnlich wie bei privater und öffentlicher Mobilität. In einem kleinen geschlossenen System wie einem Unternehmen können Angebote. schneller ausprobiert und zum Erfolg geführt werden, als wenn Mobilitätsveränderungen in einer ganzen Stadt getestet werden. Daher liegt in solchen geschlossenen Systemen ein großes Potenzial. Auch Veränderungen wie Homeoffice und Shared Desks, führen zu einem Umdenken und zu mobiler Flexibilität. Steuerliche Themen wie die Abrechnung von Elektroauto-Ladungen stehen ebenfalls an. Diese Herausforderungen
erfordern intelligentes und kreatives Management. Der Trend zur #Mobilitätswende und Elektromobilität ist unaufhaltsam. Daher muss ein Umdenken stattfinden. Das Budget und
die Kosten, die durch den Wandel entstehen, sollten bestmöglich eingesetzt und genutzt werden,
um Fortschritte für jedes Unternehmen zu erzielen.
